Mit einem Lichtfest ist der Glasfaser-Anschluss der Stadt Zeulenroda-Triebes offiziell eingeweiht worden.
Paul-Philipp Braun/TEAG

Lernen mit schnellem Netz – Lichtfest in Zeulenroda

Mit einem Lichtfest wurde der Glasfaser-Anschluss der Stadt Zeulenroda-Triebes offiziell eingeweiht

„Multimediaraum“ steht in dicken roten Buchstaben an der Holztür. Wer hindurch geht, steht in einem schmalen, langen Raum an dessen Ende eine digitale Tafel hängt. Die Tafel scheint schon lange ungenutzt, vom multimedialen Ansatz ist nur wenig zu sehen. Es ist ein Raum in der Friedrich-Solle-Regelschule in Zeulenroda-Triebes. Für Schulleiterin Katrin Wenzel sind die bisherigen Zustände hinsichtlich der Digitalisierung ihrer Schule eher „unschön“, wie sie sagt.

Schnelles Netz für schnelle Geräte

Mit einem Lichtfest wurde der Glasfaser-Anschluss der Stadt Zeulenroda-Triebes offiziell eingeweiht
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Ein Computerkabinett mit Technik, die nicht mehr auf dem neuesten Stand ist und das gerade einmal 27 Arbeitsplätze bereithält, ist alles, was die Schule dahingehend zu bieten hat. „Ansonsten müssen wir oftmals noch mit dem Polylux über den Gang rollen“, erzählt die Schulleiterin. Was dabei nicht nur jungen Lehrerinnen und Lehrern sauer aufstößt, ist auch für die Schülerinnen und Schüler – sie sind zwischen zehn und 16 Jahre alt – eigentlich kaum noch vorstellbar. Doch auch der durch die Bundesregierung angekündigte und immer weiter umgesetzte Digitalpakt hat seine Tücken, denn nur digitale Endgeräte reichen für die Schulen bei Weitem nicht aus. „Es braucht eben auch eine vernünftige Infrastruktur und entsprechende Internetverbindungen“, erklärt Thoralf Luhn von der Thüringer Netkom.

Sie hat, zusammen mit der IBZ Neubauer GmbH in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass genau das möglich ist. Mit der Erschließung der Stadt mit schnellem und modernen Glasfaser, können nicht nur die Menschen in Zeulenroda-Triebes nun schnell durchs Netz surfen, auch die Bildungslandschaft in Ostthüringen verändert sich auf diese Weise ganz grundlegend. Denn neben der Friedrich-Solle-Schule sind es auch einige weitere Bildungs- und Ausbildungsstätten, die nun an das Glasfasernetz angeschlossen sind und davon profitieren. Insgesamt seien es, sagt Zeulenrodas-Triebes Bürgermeister Nils Hammerschmidt, 12 Schulen, die von der digitalen Infrastruktur profitieren würden. Hinzu kommen 137 Unternehmen und mehr als 1.000 private Haushalte.

Mit Laptops und Tablets ins Internet

Mit einem Lichtfest wurde der Glasfaser-Anschluss der Stadt Zeulenroda-Triebes offiziell eingeweiht
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„Als Nächstes gibt es nun digitale Tafeln, mit denen wir Unterricht noch besser gestalten können. Das hilft nicht nur den Kindern im Raum, sondern ermöglicht auch kranken Schülerinnen und Schülern, das Versäumte unkomplizierter aufzuholen“, sagt Schulleiterin Katrin Wenzel. Hinzu kämen mobile Endgeräte wie Laptops und Tablets, die dann im Unterricht noch intensiver eingesetzt werden könnten und auf diese Art das Lernen erleichtern und vor allem greifbarer machen würden. Trotzdem, sagt Schulleiterin und Deutschlehrerin Wenzel, würden digitale Geräte Stift und Papier nicht vollständig ersetzen: „Unser Gehirn braucht das Schreiben mit der Hand; auch, um sich Dinge besser einprägen zu können.“

12 Millionen Euro und 375 Kilometer Glasfaserkabel

Mit einem Lichtfest wurde der Glasfaser-Anschluss der Stadt Zeulenroda-Triebes offiziell eingeweiht
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Die Freude über den Anschluss ist in Zeulenroda-Triebes groß, schließlich kostete das Vorhaben rund 12 Millionen Euro. Eine enorme, aber gut investierte Summe. Und so ist Bürgermeister Hammerschmidt begeistert, dass die Digitalisierung nun auch im Thüringer Vogtland Fahrt aufnehmen könne: „Wir haben mit der Thüringer Netkom einen verlässlichen und kommunalen Partner an der Hand, der uns von Beginn an unterstützt hat. Ich würde mir wünschen, dass alle Projekte in einer Stadt so reibungslos laufen wie der Glasfaserausbau.“ Und auch Schulleiterin Katrin Wenzel ist begeistert von der Gigabyte-Geschwindigkeit, mit der sie und ihr Kollegium nun arbeiten können: „Wir genießen es, den Fortschritt zu nutzen.“

Dieser Fortschritt umfasst dabei eine Versorgung über 375 Kilometer Glasfaserleitungen, wobei 106 Kilometer Tiefbauarbeiten für Grabenschachtungen und die Verlegung von 164 Kilometern Leerrohr erforderlich waren. Der Ausbau begann offiziell am 26. Oktober 2021 und dauerte etwas mehr als zwei Jahre. Er wurde durch die Thüringer Netkom und die IBZ Gruppe umgesetzt.